Ruta
in der Homöopathie
Inhaltliche Betreuung
Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin
Ich bin seit 2008 in eigener Naturheilpraxis in der Eifel mit Schwerpunkt Homöopathie und seit 2012 als Medizinjournalistin – ebenfalls mit Schwerpunkt Homöopathie - tätig. Als Dozentin für Kinder-Homöopathie betreue ich eine Fachweiterbildung für Heilpraktiker und Ärzte im Bereich der Kinderheilkunde.
🖊 Aktualisiert am: 10.11.2023
Was ist Ruta?
Ruta wirkt als homöopathisches Mittel bei Verstauchungen, Zerrungen, Verrenkungen und Brüchen; vor allem aber gegen Lahmheit der Handgelenke sowie gegen Überanstrengung der Beugesehnen und der Augen infolge einseitiger Tätigkeiten.
Außerdem regt es die Stärkung und Neubildung der Knochenhaut an und hilft gegen Mastdarmvorfall oder schwer abgehenden Stuhl.
Leitsymptome
- Steifheit am ganzen Körper
- Überanstrengung der Augen durch angestrengtes Sehen mit Brennen und Schmerzen
- Rückenschmerzen besser im Liegen
- Beschwerden an den Sehnen mit Steifheits- und Zerschlagenheitsgefühl durch Verletzungen oder Überbeanspruchung
- Verletzungen der Knochenhaut
- Körperliche Erschöpfung mit Verzweiflung
- Ständiger Harndrang, auch noch nach dem Wasserlassen anhaltend
Erscheinungsbild von Ruta
Ruta ist häufig ruhelos, dabei aber verzweifelt und ängstlich. Als vorherrschende Gefühle bestehen Müdigkeit, Schwäche und Zerschlagenheit. Personen, bei denen Ruta angezeigt ist, nehmen nicht gern Argumente an; sie sind reizbar und streitsüchtig. Wenn sie einer Sache geistig nicht folgen können, verfallen sie in Trotz.
Ihre Ängste sind vielschichtig und reichen von der Furcht vor Schlangen, Wasser und Herzkrankheiten über Agora- und Klaustrophobie bis zu Todesängsten mit regelrechten Panikzuständen. Rutas körperliche Erscheinung entspricht den für sie typischen Erkrankungen: sie hat wunde oder schmerzende Sehnen, die mit Knötchen behaftet sind oder heiße, gerötete Augen.
Verbesserung & Verschlechterung
Ruta ist bei allen typischen Symptomen angezeigt, die sich durch folgende Modalitäten verbessern oder verschlechtern:
- Bewegung
- Liegen (auf dem Rücken)
- reiben
- Wärme
- Anstrengung
- Anstrengung der Augen
- beim Liegen
- Kälte und Nässe
- regnerisches Wetter
- Sitzen
Was sind typische Anwendungsgebiete für Ruta?
- Verletzungen
- Knochenbrüche
- Verstauchungen
- Prellungen
- Quetschungen
- Zerrungen
- Schleimbeutel- und Sehnenentzündungen
- Überanstrengung der Augen
Anwendungsgebiete im Detail
Beschwerden durch Prellung, Quetschung, nach einer Operation oder nach einem Stoß auf das Auge. Das Auge ist rot, heiß und brennt. Ständiges Reiben des Auges. Schlimmer durch Kälte. Besser durch langsame Bewegung.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Augenverletzung im DetailUrsache der Entzündung ist eine Überanstrengung der Augen, z. Bsp. durch Fernsehen, Arbeit am Computer, langes Focusieren. Die Augen brennen und sind gerötet. Man ist versucht, sich ständig die Augen zu reiben.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Bindehautentzündung (Konjunktivitis) im Detailbei akuten Beschwerden von Knochen-und Knochenhautverletzungen vor allem in Verbindung mit einem Zerschlagenheitsgefühl.
Dosierung: 3 mal täglich 3 Globuli in der Potenz D6 (siehe Anwendungshinweise)
Knochenverletzungen im DetailAnwendungsinformationen
Darreichungsformen von Ruta
Ruta wird in Ampullen-, Tropfen-, Tabletten- oder Globuliform angeboten. Die Potenzen liegen bei üblichen Anwendungen zwischen D6 und D12.
Ruta Dosierung
Wie oft Ruta dargereicht wird, entsteht in Abstimmung mit dem Krankheitsbild. Üblich sind Dosierungen von dreimal täglich fünf Globuli in den Potenzen D6 oder D12. Akute Symptome werden beim Auftreten mit fünf Globuli in den genannten Potenzen therapiert. Soll Ruta die IVF unterstützen, gibt man das Mittel im Anschluss an die Punktion an den drei darauffolgenden Tagen. Es werden hier dreimal fünf Globuli D4 bis D6 gereicht.
Ruta Wirkung
Ruta wirkt auf Knochen, Knochenhaut, Sehnen, Bänder, Gelenke und Augen.
Ruta in der Schwangerschaft
Ruta wirkt auf Sehnen und Gelenke. Das Mittel bietet sich darum an bei Gelenkbeschwerden der größeren Gelenke, insbesondere der Kniegelenke. Es hilft auch bei Beschwerden, die durch eine Symphysenlockerung in der Schwangerschaft entstehen. Ruta wird in der In Vitro Fertilisation (IVF) nach der Punktion (PU) gegeben.
Ruta für das Baby
Ruta wird in der Behandlung von Babys bei Erbrechen und Verstopfung eingesetzt. Babys erbrechen unmittelbar nach dem Essen. Das Erbrechen wird von Schluckauf begleitet.
Die Babys leiden derart unter Verstopfung, dass der Stuhl mechanisch entfernt werden muss.
Ruta für Pferd, Hund und Katze
Ruta ist bei Tieren ebenfalls ein großes Verletzungsmittel und gehört in jede Erste-Hilfe-Tasche. Es lindert Schmerzen bei Verletzungen, Knochenbrüchen, Verstauchungen, Prellungen und Quetschungen. Die Beschwerden werden schlimmer durch feuchte Kälte und bessern sich mit fortgesetzter Bewegung. Die Tiere sind auffällig unruhig. Sie bleiben nicht still liegen, sondern ändern dauernd ihre Lage. Sie sind ängstlich und schreckhaft.
Nebenwirkungen von Ruta
Es sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt. Alternativ zu Ruta kann auch Symphytum bei einigen der angeführten Symptome gegeben werden. Für einen optimalen Erfolg und zur Vermeidung unfreiwilliger Arzneimittelprüfungen sollte man das Mittel darum in genauer Abstimmung mit dem jeweiligen Erscheinungs- bzw. Arzneimittelbild verabreichen.
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jetzt herunterladenRedaktionelle Leitung und Qualitätssicherung: Heilpraktikerin Ulrike Schlüter
Unsere Quellenangaben
- Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome, Roger Morrison, Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur, Groß Wittensee, 1. Auflage, 1995
- Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, William Boericke, Narayana Verlag, Kandern, 3. Ausgabe, 2010
- Leitsymptome homöopathischer Arzneimittel, Henry C. Allen, Urban & Fischer Verlag, 5. Auflage, 2017
- Das kleine Buch der Arzneimittel-Beziehungen, I. Seider, Barthel & Barthel Verlag, 11. Auflage 2007
Letzte Aktualisierung: 10.11.2023
Bitte beachten Sie:
Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker!